Was ist PSNV?
In Notfallsituationen und bei Unglücksfällen reichen medizinische und technische Hilfeleistungen allein oftmals nicht aus. Für eine umfassende Versorgung Betroffener sind auch psychosoziale Hilfsangebote vorzuhalten.
Unter dem Begriff Psychosoziale Notfallversorgung (PSNV) werden alle Maßnahmen und Strukturen der Prävention sowie der kurz-, mittel- und langfristigen Versorgung im Zusammenhang mit belastenden Notfällen bzw. Einsatzsituationen verstanden (Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe, BBK, 2011). PSNV zählt national und international zum Versorgungsstandard in der Gefahrenabwehr.
Ziele der PSNV
Ziel von PSNV-Maßnahmen und Strukturen ist es, nach belastenden Notfällen bzw. Einsatzsituationen
- Belastungsfolgen bei Betroffenen frühzeitig zu erkennen und
- die Entwicklung von Folgeerkrankungen zu verhindern.
Für betroffene Personen(gruppen) sollen Unterstützung und Hilfe sowie eine angemessene, professionelle Behandlung bereit- und sichergestellt werden.
Zielgruppen der PSNV
Im PSNV-Bereich werden Maßnahmen für folgende zwei Personen- bzw. Zielgruppen angeboten:
- Überlebende, Angehörige, Hinterbliebene, Zeugen und/oder Vermissende sowie
- Einsatzkräfte der Feuerwehren, des Rettungsdienstes, der Polizeien, des Katastrophenschutzes, des THW und der Bundeswehr.
Einen ausführlichen Überblick über die Begriffsbestimmung PSNV, PSNV-Maßnahmen für beide Zielgruppen, den Konsensus-Prozess zur PSNV und PSNV-Forschungsprojekte können Sie dem Band „Psychosoziale Notfallversorgung: Qualitätsstandards und Leitlinien Teil I und II“ des BBK (2011) entnehmen.