Führen und Pflege des Kampfmittelkatasters

Das Kampfmittelkataster bildet die eigentliche Grundlage der Arbeit des Munitionsbergungsdienstes. Im Kampfmittelkataster werden alle Kampfmittelverdachts- und Kampfmittelbelastungsflächen erfasst und verwaltet.

Informationen zu den einzelnen Flächen kommen hier aus unterschiedlichsten Quellen. Es sind beispielsweise alte Papierunterlagen des Flächenräumplanes des Munitionsbergungsdienstes der DDR, überlieferte Berichte von älteren Mitarbeitern des MBD, Recherchen, Luftbilder, Luftbildauswertungen etc.

Umfangreiche Altlastenuntersuchungen, die sich u.a. auch mit militärischen Hinterlassenschaften befassen, ergaben in den letzten 20 Jahren weitere Hinweise auf kampfmittelbelastete oder möglicherweise belastete Flächen. Hinzugekommen ist seit 1995 auch die Auswertung von Luftbildern, die zumindest luftsichtig den damaligen Zustand von betroffenen Flächen konserviert haben

Um diese Vielzahl von z.T. unvollständigen Informationen verschiedenster Quellen und Formate nutzbar machen zu können, hat der MBD M-V im Jahr 2001 das computergestützte graphische Informationssystem (GIS) DISMA MBD eingeführt, den Vorgänger des heutigen Kampfmittelkatasters.

Auf der Grundlage der vom Landesvermessungsamt M-V zur Verfügung gestellten Geo-Basisdaten (elektronische Karte des Landes M-V im Maßstab 1:10.000) werden alle kampfmittelrelevanten Daten georeferenziert dokumentiert: bekannte und vermutete Belastungsflächen werden eingetragen und entsprechend vorgenommene Untersuchungen konkretisiert, Luftbildauswertungen werden übernommen, Fundstellen von Soforteinsätzen punktgenau eingezeichnet etc. Hieraus ergibt sich im Laufe der Zeit ein sehr genaues, topographisch eindeutig zuzuordnendes Bild der Kampfmittelbelastung des Landes.

Auskünfte zur Kampfmittelbelastung können somit in kürzester Zeit aus allen vorhandenen Datenbanken erarbeitet werden.
Derzeit sind im Kampfmittelkataster Mecklenburg-Vorpommern (KMK M-V) insgesamt 798 Flächen mit einer Gesamtgröße von rund 155.000 Hektar erfasst.
Hiervon sind 485 Flächen mit einer Gesamtfläche von 146.481 Hektar als kampfmittelbelastet in den Kategorien 3 („Kampfmittelbelastung, derzeit kein Handlungsbedarf“) und 4 („Kampfmittelbelastung, Beräumung erforderlich) eingestuft. Insgesamt befinden sich ca. 90.000 Hektar (3,88 % der Landesfläche M-V) im Landesinneren, 37 Flächen mit rund 65.000 Hektar liegen im Bereich der Ostsee. Bis heute sind 5.234 Hektar als beräumt nach dem Stand der Technik im KMK erfasst (3,24 % der Gesamtbelastung).
(Landesfläche M-V 2012: 23.210 km², Quelle: Statistisches Amt M-V)